SCHWARZ-WEISS macht viel GRAU
Das Ferienprojekt „SCHWARZ-WEISS macht viel GRAU“ fand im Rahmen der Kreativwerkstatt-Reihe der Jugendkunstschule Münster statt und lief vom 20.10.2025 bis 24.10.2025. Die künstlerische Leitung lag in den Händen von Lea Wächter (Kunstpädagogin), Nils Hackenbracht (Tanzpädagoge) und Lynn Albert (Theaterpädagogin).

Einige Mädchen knieen auf grau-weißen Stoffbahnen und spielen Theater in der Jugendkunstschule. Foto: Isabel Hanke
Die Teilnehmer:innen zeigten sich in ihren kreativen Prozessen sehr engagiert und brachten zahlreiche Ideen ein.
So lernen wir Theater spielen!
Gestartet sind wir jeden Tag mit einem gemeinsamen Warm-Up. Mittags wurde gemeinsam gekocht und gegessen.
Während der Projektwoche hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit alle Bereiche auszuprobieren: Tanz, Theater und bildende Kunst.
Je nach Vorliebe durften sie auch entscheiden, in welchen Szenen sie mit auftreten wollten. Im Theater-Workshop wurde vor allem an der ersten Szene, der „weißen Welt“ gearbeitet. Im Tanz-Workshop an der „schwarzen Welt“ und im Workshop bildende Kunst die finale Szene in der „grauen Welt“.
Die groben Ideen für die Gesamtperformance sind schon am ersten Tag entstanden, an dem wir ganz viel zu unserem Thema gesammelt und assoziiert haben.
Präsentation zum Abschluss der Workshop-Woche
Zum Ende der Kulturrucksack-Woche wurde eine Abschlussvorstellung für Freitag, den 24.10.2025 vorbereitet. Nach einem intensiven Austausch mit allen Teilnehmenden, wurde durch die Dozierenden versucht ein Bühnenkonzept zu erarbeiten. Dabei wurde sich auf eine Darstellung von drei „Welten“ geeinigt: eine weiße, eine schwarze und eine graue Welt sollten auf der Bühne theatralisch, tanzend und bildend-künstlerisch präsentiert werden.
Die weiße Welt sollte eine sehr regelkonforme und augenscheinlich „gute“ Welt zeigen, bei der alles sauber und nach Plan läuft. Die Teilnehmenden trugen bei ihrer Theater-Performance zur Verdeutlichung weiße Ganzkörper-Overalls und bewegten sich auf einem weißen Papierboden. Ebenfalls hingen vor den schwarzen Vorhängen der Bühne weiße Papiervorhänge, welche die weiße Welt strahlen ließen.
Übergang zur schwarzen Welt
Der Übergang zur schwarzen Welt wurde durch das Verteilen von Zeichenkohle auf dem weißen Papierboden geprägt. Die Musik wechselte von klassischen Tönen zu elektronischen Beats, wozu die Teilnehmenden eine Choreographie zu Nina Chubas „Rage Girl“ vertanzten. Die schwarze Welt wirkte so impulsiv und zunächst sehr spaßig.
Zum Ende der Choreographie wurde jedoch deutlich, dass in der schwarzen Welt zwar Regelfreiheit galt, diese jedoch eine gewisse soziale Isolation und Einsamkeit mit sich brachte.
Eine selbstgestaltete KI soll Probleme lösen helfen
In der letzten und grauen Welt wandten sich die Teilnehmenden deshalb an eine selbstgestaltete künstliche Intelligenz. Die KI sollte verschiedene Probleme der Teilnehmenden lösen, die durch auffällige, im Comic-Stil gestaltete Requisiten verdeutlicht wurden. Die graue Welt präsentierte eine eher öde Welt der Kompromisse mit einem Mangel an wertvollen Ideen und echter sozialer Nähe.
Zum Finale wurden verschiedene Original-Töne der Teilnehmenden abgespielt, während diese ins Publikum blickten. Dabei wurde unter anderem über die Gefahr von einem zu einseitigen „schwarz-weiß Denken“, sowie die „grauen Zwischentöne“ unserer realen Welt reflektiert.
Standing Ovation – Applaus des Publikums
Nach dem Finale der Abschlussvorstellung bekam die Projektgruppe verdientermaßen eine Standing-Ovation des Publikums. Die Freude und Erleichterung unter den Teilnehmenden war groß und es wurde nochmal kräftig getanzt und mit den Papierresten auf der Bühne gespielt.
Es wurde deutlich, dass die Vorstellung in jedem Fall zum Nachdenken und Gespräch angeregt hat.

