K-Pop: Südkoreas Popmusik erklärt

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Sie heißen Bangtan Boys, EXO oder Blackpink und gelten in Südkorea als Superstars der Superlative. Ihre Gesichter schmücken die Leuchttafeln an Wolkenkratzern, es gibt Sammelbildchen mit den K-Pop Bandmitgliedern und ab und an trifft man sogar auf ganze Themencafés, in denen vom Essen bis zur Musik alles auf die koreanischen Musikgruppen ausgerichtet ist. Wer Südkorea bereist oder zumindest die Kultur verstehen möchte, der kommt nicht um das Phänomen K-Pop herum. Doch was genau steckt hinter K-Pop?

Taking Pictures At A Billboard Before The BTS Concert At The Ziggo Dome Amsterdam The Netherlands 13-10-2018

Was ist K-Pop?
Im Grunde genommen ist es ganz einfach: K steht für Koreanisch, Pop steht für Pop-Musik. Unter versteht man also populäre Musik aus Korea. Gesungen wird dabei auf Koreanisch, auch wenn immer wieder Begriffe oder ganze Sätze aus dem Englischen einbezogen werden. Zu der klassischen Up-Beat Popmusik gesellen sich beim K-Pop oft Elemente aus den Genres Rap, Soul, R&B und Pop. Tatsächlich steckt aber noch viel mehr hinter dem Begriff, denn K-Pop beschreibt heutzutage nicht mehr einen reinen Musikstil. K-Pop kann man als kulturelle Bewegung bezeichnen, die das Leben der Jugend in Südkorea stark beeinflusst.

Übrigens: Nicht nur in Südkorea liegt K-Pop voll im Trend. Seit einigen Jahren erfreuen sich K-Pop Bands auch international steigender Beliebtheit. Die mit Abstand populärste Gruppe Bangtan Boys (kurz BTS) haben 2018 endgültig den Sprung über den großem Teich geschafft und belegten als erste koreanische Band jemals den ersten Platz der Album-Charts in den USA.

Die Geschichte des K-Pops
Die Anfänge des K-Pops lassen sich bis vor 1990 zurückverfolgen, wir betrachten die Geschichte aber in diesem Artikel ungefähr ab den 90ern, da der Musikstil in dieser Zeit erstmals so richtig aufblühte. Da Südkorea historisch gesehen stark von den Japanern und Amerikanern abhängig war, finden sich deren Einflüsse damals in Form von Folk- und Countrymusik in der Musikszene wieder. Nach und nach experimentierten Musikgruppen zu dieser Zeit mit neuen Sounds und der K-Pop begann sich zu entwickeln. Hier ein kurzer Überblick:

90er Jahre: SEO Taji and Boys
Viele führen zeitgenössischen K-Pop auf die Band SEO Taji and Boys zurück. Hier verband sich der Klang westlicher Popmusik mit koreanischen Texten. So enstand eine neue Strömung, die sich deutlich von den bisherigen Normen der Popkultur in Korea unterschied und den Weg für viele Nachahmer ebnete.

Späte 90er Jahre: Aufstieg der Idol Groups
In den späten 90ern begann der Aufstieg der Idols und Idol Groups. Idols sind Künstler, die besonders charismatisch sind und durch ihr gesamtes Auftreten eine riesige Fan-Base erzeugen. Die Fans sehen die Künstler als Vorbilder und Inspiration an und eifern ihnen in jeglicher Hinsicht nach. Das Erfolgsrezept war also schon damals nicht nur die Musik, sondern auch die Sänger und Sängerinnen dahinter. Styling und Choreographie traten immer mehr in den Vordergrund. Ein gutes Beispiel ist die Gruppe Apink mit ihren farbenfrohen Outfits.

2000er Jahre: Der Siegeszug der Girl Groups
Männliche K-Pop Gruppen standen zu dieser Zeit noch nicht so stark im Fokus der Marketing und Entertainment-Maschine hinter dem Phänomen K-Pop. Stattdessen waren Girl Groups, bestehen aus einer Handvoll junger attraktiver Frauen, die Stars am K-Pop Himmel. Zu dieser Zeit fand die Popmusik aus Korea erstmals auch international Anerkennung. Ironischerweise war es allerdings nicht eine dieser Frauengruppen, die der koreanischen Musik zu Weltruhm verhalfen, sondern der koreanischen Rapper PSY mit dem Song Gangnam Style.