Upcycling – Kunst aus Müll
In den Osterferien 2016 haben wir uns in einem Raum in der AWO jeden Morgen um 11 Uhr getroffen, um dann gemeinsam diese interessante und kreative Zeit zu erleben und Objekte und Kunst zu gestalten. Wir sind 7 Jugendliche aus der Notunterkunft in der Trauttmannsdorffstrasse und abwechselnd kommen außer Andrea Aupers noch Marie Heiland oder Max Pawelewski vom Lorenz-Süd dazu.
Zum ersten Mal wurde hier so ein Projekt angeboten, wir finden das ganz toll, vor allem das Kreative hat uns viel Freude gemacht, auch wenn uns manchmal die Schweißperlen auf der Stirn standen oder die Klebepistole nicht so wollte, wie wir uns das dachten.
Überall Plastik
Als erstes haben wir durch Filme erfahren, wieviel Plastik sich auf der Erde befindet und dass das Plastik sogar in den Bäuchen der Fische landet, das ist schon echt krass, überhaupt wieviel Müll wir, alle Menschen, so machen, das ist schon unglaublich, wenn man das einmal auf einem Haufen sieht, da entstehen jeden Tag richtige Müllberge. Viel mehr Freude hatten wir aber dabei Produkte zu sammeln, die normalerweise weggeworfen werden.
Ganz viele Felgen und Schläuche
Wir sind zu einem großen Fahrradhändler, Hürther, gegangen und haben gefragt, ob wir nicht alte Felgen und alte Fahrradschläuche bekommen können, um daraus dann Kunst zu machen. Erstaunt wurden wir angeschaut, das hat so überzeugt, dass die Mechaniker aus ihrem Container ganz viele Felgen und Gummischläuche herausfischten.
Freudestrahlend und voll bepackt haben wir das Geschäft verlassen, dann sind wir noch gegenüber in den Baumarkt gegangen, um Kleber und Material zu kaufen, damit wir kreativ werden können.
Zurück in der Trauttmannsdorffstraße haben wir Mädchen erst einmal die Felgen draußen geputzt. Bei der 2.Putzaktion kamen auch die Jungens dazu 🙂
Kisten voll mit tollem Material
Nachmittags sind wir dann noch ins Lorenz-Süd gelaufen, denn dort gab es auch eine Entsorgungsaktion von altem Spielzeug, das haben wir auch gleich eingesammelt. Unterwegs haben wir noch die unterschiedlichsten Plastikformen, Verpackungsmaterial, gefunden. Zuhause in der Küche haben wir Eierkartons gesammelt und Andrea hat auch noch viel Glitzer in ihrem Atelier entdeckt. So hatten wir Kisten voll wunderbarer Materialien – eine Vielfalt an Farben und Formen.
Schöne Sachen aus Müll
Wir haben aus den Felgen große Objekte gestaltet, die dann später in der Ausstellung im Lorenz-Süd zu hängenden Skulpturen wurden und so sofort die Aufmerksamkeit der Ausstellungsgäste auf sich zogen.
Bina hat aus einer Plastikflasche ein poppiges Vogelhäuschen gebaut.
Wir Mädchen haben Taschen aus Luftpolsterfolie, farbiger Pappe und einer goldenen Kordel hergestellt, die fanden die Gäste ganz toll und wollten auch so eine haben.
Das Material der Gummischläuche hat uns inspiriert Ohrringe zu basteln, und Adriana und Djustin haben große runde Objekte aus schwarzen Gummischläuchentüten mit viel Geduld und Konzentration gebaut. Diese Objekte, die aussahen wie große Dahlienblüten, haben auch großes Staunen auf der Ausstellung hervorgerufen.
Am Anfang hatten besonders wir Jungen Spaß daran Krokodile aus Eierkarton zu bauen, mit einem großen roten Maul und scharfen Zähnen. Aus alten Plastikformen und Gips haben wir später noch Kerzenständer gebaut und einen Phantasiehund, der auch Begeisterungsstürme hervorrief. Aus Holzresten und alten überdimensionalen Spielkarten haben wir kunstvolle große Häuserobjekte zusammengeklebt.
Oft zweifelten wir während des Schaffens, ob das wohl gut wird – immer wieder sagte einer von uns „Ist das hässlich“ – über sein Objekt und dann haben alle im Chor gesagt „Nein, das ist super“, das war sehr motivierend.
Ausflug nach Osnabrück
Nach den Osterferien haben wir dann noch einen Ausflug gemacht nach Osnabrück in das Museum am Schölerberg, dort waren verschiedene Ökosysteme aus der Stadt und Natur aufgebaut.
Am 29. April sind wir alle nach der Schule direkt in das Lorenz-Süd gekommen, um dort im Foyer unsere Kunst aufzubauen, schön zu inszenieren und uns Namensschilder zu geben für die Ausstellungseröffnung, die dann am Nachmittag war. Es kamen einige Mütter und Claudia Bartsch und alle Mitarbeiter vom Lorenz-Süd, sogar der Einrichtungsleiter Berthold Götte war da. Er war ganz erfreut über die Vielfalt und die Ausstrahlung der Objekte.
Gefreut haben wir uns auch über die Klassenkameraden und Freunde aus der Trauttmannsdorffstrasse, die gekommen sind, um zu staunen. Nach der Einführungsrede von Andrea wurden wir einzeln vorgestellt und haben ganz viel Applaus bekommen für unsere Werke, das war super!
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