Abriss im Schwarzlicht
Ein magisches Stück zum Abriss des alten Paulushofes
Anfang des neuen Jahres rücken die Bagger heran: Der alte Bauernhof in Münster-Mecklenbeck wird abgerissen und ein neues Kinder- und Jugendzentrum gebaut. Um diesen Übergang ging es beim Kulturrucksack-Projekt „Abriss im Schwarzlicht“. Zusammen mit der Theaterpädagogin Melanie Runde haben Kinder und Jugendliche zwischen 9 und 13 Jahren seit Oktober ein Theaterstück zum Thema „Abriss“ entwickelt. In zwei Aufführungen präsentierte das Schwarzlichttheater „littlelights“ am 17. Dezember 2014 im Paulushof vor bezaubertem Publikum das Ergebnis: pure Magie!
Das Stück wird in völliger Dunkelheit gespielt. Zu flotter Musik erscheint zunächst ein weißes Gespenst. Mit einem Zauberstab zaubert es den alten Paulushof hervor. Plötzlich hört man Abrissgeräusche. Es erscheinen ein schwebender Bauarbeiterhelm und ein Hammer. Und Rattattazong: Der alte Hof liegt bald in Schutt und Asche. Die Musik wechselt. Jetzt wird der neue Hof Stein für Stein aufgebaut. Hier wird es geben: Zusammen(sein), Spielen, Spaß und Freude. „Mobbing“ und „Wut“ bleiben außen vor!
Beim Schwarzlichttheater stehen die Schauspieler in schwarzen Anzügen hinter einer schwarzen Wand. Sie sehen sich zwar gegenseitig, sind aber für die Zuschauer unsichtbar. Alle Gegenstände, die sie bewegen, wie Steine, Hammer und Bauarbeiterhelm, scheinen zu schweben. Der Trick: Die Gegenstände wurden vorher mit fluoreszierender Farbe angestrichen und werden auf der Bühne mit einer Schwarzlichtlampe angestrahlt.
Alle Ideen stammten von den Mitspielern selbst. Sie haben untereinander die Rollen verteilt und – mit ganz einfachen Mitteln wie Karton, Neonfarbe und Neonband – die Kulisse und alle Gegenstände für das Stück in der Werkstatt des Paulushofes selbst zusammengebaut.
Pia, Franca, Bianca, Livia und Mia standen bei den beiden Aufführungen vor einer besonderen Schwierigkeit: Der Mitspieler, der im Hintergrund die Bausteine anreichen sollte, hatte kurz vor der Aufführung abgesagt. Seine Aufgabe musste von den Mädchen kurzfristig mit übernommen werden. Trotzdem hat alles super geklappt. Dafür gab’s vom begeisterten Publikum einen Extra-Applaus. Bravo!
Hier schildern die fünf Schauspielerinnen, wie sie die Aufführung selbst erlebt haben:
Pia (13): „Am besten fand ich das mit dem Steine-Aufnehmen. Wir mussten sehr aufpassen, dass wir uns dabei nicht gegenseitig sichtbar machen.“
Bianca (13): „Mir hat es super viel Spaß gemacht.“
Franca (11): „Mir hat es auch sehr gefallen, weil man verdeckt spielen konnte. Ich würde das Schwarzlichttheater auf jeden Fall weiterempfehlen!“
Mia (11): „Ich würde es auch nochmal machen. Es ist einfach mal war anderes als normales Theater. Ich fand es cool, dass nicht gesprochen wurde, sondern dass es mit Musik war. Ich war der Bauarbeiter.“
Livia (9): „Ich war die linke Hand des Gespenstes. Man musste höllisch aufpassen, dass man nicht irgendwie eine falsche Bewegung macht, dann wäre man sichtbar. Mir hat es auch total Spaß gemacht.“
Zuschauerstimmen:
Leon (11): „Schwarzlichttheater habe ich auch schon mal hier am Paulushof gemacht. Ich fand’s cool, auch das mit den Neonlichtern, den in Neon gestalteten Helm und die weißen Hände.“
Philip (11, Zwillingsbruder von Franca): „Ich kannte das Schwarzlichttheater vorher nicht, aber ich fand’s super.“
Bis das neue Gebäude fertig ist, zieht das Kinder- und Jugendzentrum Paulushof in Container. Der Paulushof unter der Leitung des Diplom-Sozialpädagogen Manuel Niggenaber ist eine Einrichtung der katholischen Kirchengemeinde St. Anna in Münster/Mecklenbeck. Unter folgendem Link könnt ihr mehr erfahren:
Dieses Theaterprojekt der Jugendkunstschule fand in Kooperation mit der Diakonie Münster im Rahmen des Kulturrucksack NRW statt.
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